Man kann nicht nicht kreieren: Deine Erfahrungen spiegeln deine Energie

Man kann – wie es Paul Watzlawick fasste – nicht nicht kommunizieren. Genausowenig kann man nicht kreieren. Also: sein Leben gestalten. Man gestaltet es mit jedem Blick, jeder Geste, jedem Wort und vor allem: jedem Gefühl. Gefühle sind Schwingungen, und je nachdem, auf welche Frequenz wir unseren Sender einstellen, empfangen wir das eine oder andere Programm. Nichts ist an und für sich und bedingungslos gesetzt, alles entsteht als Interaktion. Oft sind viele Ebenen beteiligt, die sich in Gänze unserem Einfluss entziehen. Aber stets gibt es die Möglichkeit der Wahl, mit etwas, das uns widerfährt, auf die eine oder andere Art umzugehen.

Wenn wir uns unserer Gefühle bewusst sind, ist es unsere Entscheidung, womit wir in Resonanz gehen und womit nicht. Wenn wir uns unserer Gefühle nicht bewusst sind, mag es uns vielleicht so vorkommen, als ob uns Dinge widerfahren würden und wir Menschen und Ereignissen willkürlich ausgeliefert wären. Das ist die Opferperspektive. Aber auch wenn man bereit ist, diese zu verlassen, tut man sich manchmal schwer damit, zu erkennen, in welcher Energie man Situationen angezogen hat oder Menschen begegnet ist.

Alles, was passiert, lässt sich als Spiegel oder Hinweis verstehen

Dabei ist das, was wir erleben, eigentlich ein ganz akkurater Wasserstandsmelder. Oft will man es nur einfach nicht wahrhaben. Oder nimmt das energetische Konzept nicht ernst genug. Wobei es ganz wichtig ist, hier ohne Bewertung zu operieren. Die Frage der „Schuld“ ist bei jeglichen Übergriffen juristisch und moralisch relevant und dort zu klären. Dass es energetische Prädispositionen für bestimmte Erlebnisse geben mag, hat auf der Seite derjenigen, die etwas erleiden, rein gar nichts mit Schuld oder Mitschuld zu tun. In der Erörterung der energetischen Verhältnissse bewegen wir uns auf einer ganz anderen Ebene: der, über sich selbst etwas zu erfahren.

Um nur mal ein paar unerfreuliche, einfache Beispiele zu nennen: Ob es um Arbeitsüberlastung im Büro geht, unfreundliche Ansprachen im Supermarkt oder ein vergessener Geburtstag – in allen Lagen ist eine Frage hilfreich: Was in mir ermöglicht diesen Umgang mit mir/dieses Erlebnis? Welches Schloss trage ich in mir, in das ein solcher Schlüssel passt? Und dann darf man ruhig alles, was einem da widerfährt, mal versuchsweise als Spiegel oder als Hinweis verstehen:

  • Wie kann es passieren, dass xy meinen Geburtstag nicht wichtig nimmt – nehme ich meinen Geburtstag oder womöglich mich selbst dieser Person gegenüber nicht wichtig? Kommuniziere ich Bedürftigkeit, die ein Übergangenwerden anzieht?
  • Wieso werde ich so angeblafft – gibt es in mir selbst etwas, worüber ich mich ärgere? Eine Aggressivität, auf die diese fremde Person im Supermarkt reagiert?
  • Wieso laden sie alle Arbeit auf meinem Tisch ab – habe ich signalisiert, dass ich das will oder lade ich mir an anderer Stelle selbst zuviel auf? Was in mir könnte eine Einladung sein, fremde Last mittragen zu wollen, in welcher Hinsicht trifft das in meinem Leben noch zu? Und so weiter.

Kohärenz der Gefühle ist wichtig, um die Außenwelt zu beeinflussen

Etwas vertrackter wird es, wenn jemand schon ganz bewusst mit Energien arbeitet und sich beispielsweise nach Fülle ausrichtet, aber dann doch wieder die Erfahrung macht, hohe Rechnungen zu bekommen, bestohlen zu werden oder den Job zu verlieren. Manchmal wird das mit einem Gesetz der Gegensätzlichkeit erkärt: als gewissermaßen systemischer Widerstand des Gefühlszustands, den man gerade verlassen will – in diesem Fall der des Mangels. Neale Donald Walsch sagt: „Das, was du bist, ist ohne das, was du nicht bist, nicht erfahrbar.“ Dass es also zunächst den Mangel braucht, um das eigene Gefühl der Fülle spüren zu können – bevor sich dann auch in der Realität Fülle manifestiert.

Ich finde das allerdings etwas akademisch, denn der Mangel war ja schon vorher da, deswegen will man ja in die Fülle. Ich denke, dass es eher mit einer Inkohärenz der Schwingungen zusammenhängt. Wenn die Fülle noch zu sehr Wunsch und zu wenig Gewissheit ist. Wenn tief im Inneren doch noch ein Glaubenssatz hockt, der darauf besteht, dass man letztlich keine Fülle verdient hat. Den gilt es dann anzuerkennen und den Schmerz, der mit ihn verbunden ist zu lösen – indem man ihn fühlt.

Auch in diesem Fall ist die Wirklichkeit also ein Indikator der inneren Verfasstheit. Der eigenen Frequenz. Ich finde, das macht das Leben interessant und dynamisch. Man kann nicht mehr nichts über sich erfahren. Wenn du Lust hast, mehr über solche Zusammenhäge zu erfahren oder lernen willst, deine eigene Wirklichkeit zu lesen, melde dich gern.

Foto: Nadeeshan Jayawaradena über Pixabay